Über die Grenzen des Gauverband 1 hinaus sind die von der langjährigen Gautrachtenwartin Rosmarie Henke organisierten Trachtenscheiderkurse bekannt. Zum fünfzehntenmal
richtet sich dieses Bildungsangebot an alle Trachteninteressierte, das in Aschau am Inn seinen Abschluss im Pichelmeier-Saal fand. Die Arbeiten der 60 Teilnehmerinnen, die sich in sechs Kursen aufteilten, konnten dort bestaunt
und deren selbstgebackenen Kuchen genossen werden. Zur Unterhaltung spielten zwischendurch die „Odradn“ auf. An drei Wochenenden standen den Teilnehmerinnen in der Aschauer Grundschule mit Helene Kirschenhofer, Gerti
Mayer und Melanie Mayer kompetente Kursleiterinnen zur Seite, die aber die Grundfertigkeiten und hilfreiche Tipps weiter gaben. Mit über 100 Stunden musste der Großteil der Arbeiten von den Teilnehmerinnen zu Hause geleistet
werden, ehe die prachtvollen Stücke fertig waren. Neben den Kursen zum Mieder- und Dirndlschneidern, wurde diesmal wieder einer zum Rüschenlegen durchgeführt. Dabei musste schon beim Zuschneiden besondere Sorgfalt und
Genauigkeit aufwendet werden. Nur wer in der richtigen Richtung aus dem Stoff die Streifen schneidet, bei dem bleiben die Rüschen nach dem Vernähen und dem Bügeln "pfeiferl-gerade" und können zur Zierde einer Tracht
werden. Je nach gewünschtem Muster werden die Falten sorgsam gelegt oder gefühlvoll mit dem Faden gezogen. Danach mit Nadel und Faden fixiert und gebügelt. Besonders wichtig sind auch die richtigen Materialien, den nur mit
diesen hat man jahrelang seine Freude und pflegeleichter sind sie allemal. Jede Kursteilnehmerin hat sich somit ein einzigartiges Trachtenstück geschaffen und wird es auch zurecht mit Stolz tragen. Wie aus verschiedenen
Materialien, mit Geschick und Fleiß ein lebendiges Trachteng`wand entstanden ist, davon kann sich jeder bei den Trachtenfesten selbst überzeugen.
Franz Kirsch
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