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Gaufest dahoam - weil heuer alles anders ist

Bei Kaiserwetter mit strahlend blauem Himmel feierte der Trachtenverein GTEV „Edelweiß“ Dettendorf-Kematen den „Gaufestsonntag“. Eigentlich hätte dieser Festtag als Höhepunkt des 130. Gaufests des Gauverband I, Traunstein, bei den Trachtlern vom GTEV Bergen stattfinden sollen. Jedoch bereiteten Covid 19 und seine Folgen einer hervorragend vorbereiteten Veranstaltung untern Hochfelln für dieses Jahr ein jähes Ende.

Stattdessen hatte sich die Vorstandschaft vom GTEV „Edelweiß“ Dettendorf-Kematen mit ihrem Vorsitzenden Martin Impler in Solidarität mit den Trachtlerinnen und Trachtlern aus dem Chiemgau sowie den Organisatoren vom Gauverband I, kurzfristig zu einem „Gaufest dahoam“ entschlossen. Der Aufruf des seit fünf Jahren tätigen Vorstands blieb nicht unverhallt, wie die sehr große Resonanz an Mitgliedern seines traditionsreichen Vereins zum Erhalt von Brauchtum, Kultur, Heimat und Sprache am vergangenen Sonntag unter Beweis stellte. Gut 80 Trachtlerinnen und Trachtler bestehend aus Miederdirndln und jungen Burschen, Schalkfrauen und gestandenen Mannerleuten boten bei einem Wortgottesdienst im Obstgarten des Trachtenvorstands mit bäuerlichem Anwesen und historischen St.-Martinskirche im Hintergrund ein malerisches Bild. Den musikalischen Rahmen besorgte minimalbesetzt die Trachtenkapelle Dettendorf.

Allerdings unter Bedingungen, hervorgerufen durch Corona-Verordnungen, die vor allem ältere Mitglieder wie etwa Ehrenmitglied Hartl Singer in seiner 66-jährigen Laufbahn als Trachtler noch nie erlebte. Während der Pandemie „Dahoam bleibm“ und sich nicht mit Gleichgesinnte treffen, Abstand und Hygieneregeln einhalten und auf das bunte Platteln und Drehen der Jugend verzichten müssen kannte der 78-jährige Radlmechaniker aus Kematen, der zuverlässig als Festleiter drei Jubiläen verbuchte, bislang nicht.

Trachtler halten in schwierigen Situationen zusammen, stellte Uschi Berger (46) als Vereinsschriftführerin und Mitorganisatorin von „Gaufest dahoam“ in Kematen mit Blick auf die bunte Kulisse zu Beginn eines ansprechenden Wortgottesdienstes mit Fahnenabordnungen örtlicher Traditionsvereine am kleinen Altartisch im Obstgarten fest. Für geistliche und meditative Gedanken hatte Barbara Huber passende Worte zur gegenwärtigen Situation im Matthäus-Evangelium gefunden. Auf einem Acker wachse nicht nur die gute Weizensaat, welche der Bauer ausbrachte, sondern auch das Unkraut, das vom Bösen stamme. Beides solle zusammen wachsen. Jedoch solle das Unkraut zuerst geerntet, gebündelt und anschließend ins Feuer geworfen werden.

Mit sichtbarem Wehmut betrachteten Jugendleiterin Bernadette Kurz und 1. Vorplattler Martin Huber jun. nach einem den Abstandsregeln angepassten Festzug, das gesellschaftliche Zusammentreffen am Gasthaus Weingast. Beiden, sowie den übrigen Trachtlern fehlten die 60 Mädchen und Buben der Kinder- und Jugendgruppen, sowie die Aktiven mit ihren Auftritten. Seit März sind sämtliche Proben fürs Platteln oder Dirndldrahn untersagt. Ebenso gäbe es behördlich angeordnet keine öffentlichen Auftritte, was die 17-jährige Kranken- Gesundheitspflegerin Miriam Nagl, sowie die Jackl-Schwestern Antonia (21) und Johanna (18), beide Industriekauffrau, ebenso Schade finden. Das „Gaufest dahaom“ so die drei jungen Damen stolz ihr Miedergwand nach Außen zeigend, signalisiere Hoffnung auch die „Hoamat“ Treu dem guten Brauch zu schätzen.

P. Strim

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